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Du fragst dich, wie ein Fagott eigentlich seinen charakteristischen Klang erzeugt?

Die Antwort liegt in einem faszinierenden Zusammenspiel aus Rohrblatt, Luftstrom und Holzkorpus.

Verstehe die Grundlagen der Klangerzeugung und entdecke, was das Fagott so besonders macht!

Das Doppelrohrblatt als Klangerzeuger

Das Herzstück der Klangerzeugung beim Fagott ist das Doppelrohrblatt. Dieses besteht aus zwei dünnen Schilfblättern, die zusammengebunden sind und eine kleine Öffnung bilden.

Wenn du Luft durch das Rohrblatt bläst, beginnen die beiden Blätter zu vibrieren. Diese Schwingungen entstehen, weil der Luftstrom die Blätter abwechselnd öffnet und schließt – etwa 100 bis 400 Mal pro Sekunde, je nach gespieltem Ton.

Die Geschwindigkeit dieser Vibrationen bestimmt die Grundfrequenz des Tons. Ein tiefes A schwingt beispielsweise mit etwa 110 Hz, während höhere Töne entsprechend schneller schwingen.

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Wie der Holzkorpus den Klang formt

Die Rolle der Luftsäule

Die Vibrationen des Rohrblatts allein würden nur einen schwachen, dünnen Ton erzeugen. Erst durch den langen, konisch geformten Holzkorpus des Fagotts entsteht der volle, warme Klang.

Der Korpus fungiert als Resonator. Die vom Rohrblatt erzeugten Schwingungen versetzen die Luftsäule im Inneren des Instruments in Bewegung. Diese verstärkt und färbt den ursprünglichen Ton erheblich.

Einfluss der Holzart

Das verwendete Holz spielt eine entscheidende Rolle für den Klangcharakter:

  • Ahorn sorgt für einen hellen, direkten Klang
  • Palisander erzeugt wärmere, dunklere Töne
  • Die Dichte und Struktur des Holzes beeinflusst die Resonanzfähigkeit

Tonhöhensteuerung durch Grifflöcher und Klappen

Die verschiedenen Tonhöhen entstehen durch das Öffnen und Schließen von Grifflöchern und Klappen. Dadurch veränderst du die effektive Länge der schwingenden Luftsäule.

Geschlossene Löcher bedeuten eine längere Luftsäule und damit tiefere Töne. Öffnest du Löcher, wird die Luftsäule verkürzt und der Ton wird höher.

Das Fagott besitzt über 20 Tonlöcher, die durch ein komplexes System aus Klappen und Hebeln bedient werden. Moderne Fagotte haben oft über 50 bewegliche Teile in ihrer Mechanik.

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Obertöne und Klangfarbe

Entstehung der Obertöne

Neben dem Grundton entstehen beim Fagott gleichzeitig mehrere Obertöne. Diese schwingen in ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz und verleihen dem Instrument seinen charakteristischen Klangcharakter.

Die Stärke und Verteilung der Obertöne hängt ab von:

  1. Der Bauweise des Instruments
  2. Der Qualität und Einstellung des Rohrblatts
  3. Der Spieltechnik des Musikers
  4. Der Raumakustik

Einfluss der Spieltechnik

Du als Spieler kannst den Klang aktiv beeinflussen. Durch Veränderung des Luftdrucks, der Lippenspannung und der Zungenposition modulierst du die Schwingungen des Rohrblatts, was die Soundqualität erheblich verbessern kann.

Verschiedene Artikulationstechniken wie Staccato oder Legato entstehen durch gezieltes Unterbrechen oder Verbinden der Luftströmung mit der Zunge.

Besonderheiten der tiefen Register

Das Fagott ist besonders für seine tiefen Töne bekannt. Im Bassbereich entstehen komplexe Resonanzphänomene, da die langen Luftsäulen mit dem Holzkorpus in Wechselwirkung treten.

Der tiefste Ton eines normalen Fagotts ist das B♭₁ mit etwa 58 Hz. Bei diesen tiefen Frequenzen spürst du die Vibrationen oft körperlich, sowohl als Spieler als auch als Zuhörer.

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Die Klangerzeugung im Fagott ist ein komplexes Zusammenspiel aus mechanischen Schwingungen, akustischen Resonanzen und handwerklichem Können. Das Doppelrohrblatt erzeugt die Grundschwingungen, der Holzkorpus verstärkt und färbt sie, und durch die Grifftechnik steuerst du Tonhöhe und Klangfarbe. Dieses perfekte Zusammenspiel macht das Fagott zu einem der ausdrucksstärksten Blasinstrumente im Orchester.

Niklas liebt das Fagottspielen und gibt wertvolle Tipps zur idealen Einrichtung von Musikräumen für Holzblasinstrumente.